Bei einem Besuch bei meinem Onkel erzählte ich über meine Auseinandersetzung mit dem Thema Weinen. Wir sprachen über das Weinen im Generellen und unsere Erfahrungen mit dem Weinen.
Mein Onkel erzählte mir, dass er als Kind und Jungendlicher viel geweint hat.
Alles, was nicht unterdrückt werden konnte, ist durch Tränen aus ihm herausgeflossen.
Wenn es einfach alles zu viel war, weinte er.
Durch seine Tränen wusste er, wie man sieht. Augen voller Tränen sehen die Wahrheit.
Augen voller Tränen machen es möglich, die Schönheit des Lebens zu sehen.
Dieses Ventil funktionierte gut für meinen Onkel.
Bis er mit 16 Jahren in der Schule geärgert wurde und anfing, stark zu weinen.
Er weinte sehr stark, ja er heulte.
Doch das Weinen half nicht, seine Mitschüler machten sich nur noch mehr über ihn lustig und zogen über ihn her.
Mein Onkel sagte mir, dass er seit diesem Tag mit 16 Jahren nicht mehr geweint hat.
Doch auch, dass er Weinen für sehr Wichtig hält und man nicht Angst vor dem Weinen haben sollte.
Unsere sogenannte Gesellschaft hat uns Angst vor dem Weinen gemacht.
Wenn Tränen unsere Wange runterlaufen, fangen wir an, uns zu schämen.
Was werden die anderen denken ?
Ich bin ein Mann und ich weine …
Es sieht so weiblich aus und kindlich.
Nein, so sollte es nicht sein!
Jedes mal, wenn du diese Tränen stoppst, dann stirbt etwas in dir, was in dir gewachsen ist.
Akzeptiere deine Tränen mit größter Freude, genieß sie, hege sie, heiße sie willkommen und durch die Tränen wirst du bei dir bleiben.