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Cry Me a River

A song, a broken heart and a river of tears – by Emily Grawitter

Cry Me a River 

Now you say you’re lonely

You cry the whole night thorough

Well, you can cry me a river, cry me a river

I cried a river over you

Now you say you’re sorry

For bein’ so untrue

Well, you can cry me a river, cry me a river

I cried a river over you

You drove me, nearly drove me out of my head

While you never shed a tear

Remember, I remember all that you said

Told me love was too plebeian

Told me you were through with me and

Now you say you love me

Well, just to prove you do

Come on and cry me a river, cry me a river

I cried a river over you

I cried a river over you

I cried a river over you

I cried a river over you

When i listen to music from the 50s or 60s there is many tears, lovers, crying and feelings of loss involved.

The song „Cry Me a River“ (written by Arthur Hamilton in 1953, and sung by Julie London later on) seems to be one of the most popular songs connected to crying. I have always adored the original version. Not because it is specifically sad or makes the listener cry, but the feeling of: „I was hurting, because you made me cry. Now it is your turn to show me that you really love me.“

There is something extremely toxic in the need to make each other cry, just to prove the love to each other. But i have always felt, when Julie sings it, she does it with such soothing and honesty, that you would do anything to shed a tear for her. Using tears to prove something, does make a lot of sense. To express extreme sadness, pain or emotion, tears are the ultimate „tool“. When there are tears, it is serious. Your inner feelings are shown to the outside world. So i think the term of „Crying a River“ is that popular, because crying as itself is so pure and emotional, that a whole river of tears, would not only be very emotional, but also very unrealistic and impossible to achieve. And in the end there could be two outcomes to this. Either the lover is able to achieve the goal of crying so much, that she takes him back, or, she already knows he wouldn’t be capable of crying a river and there is no realistic way, that she will take him back. What better way to know someone loves you, if they do the impossible for you? 

This is not my personal opinion, but that is what i think Arthur Hamilton and Julie London wanted to get across. I felt like i had to analyze the song title a little, because it just screamed (or cried) at me when i listened to it.

You can listen to the song here:

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Klageweiber und das professionelle Klagen

Text von Emily Grawitter

Ein Gruppenexperiment mit Jan Munske, Lina Unger und Hannah Röbisch

Der Name „Klageweiber“, so extrem er auch klingen mag, lief mir erst vor einem Monat über den Weg. Gemeint sind damit Frauen, die auf Trauerfeiern und Bestattungen gegen Bezahlung die Toten beklagen, besingen; ja sogar beschreien. Das Klagen von Klageweibern lässt sich zurückverfolgen bis ins alte Ägypten (3000 v. Chr. bis 395 n. Chr. ) und Babylonien (1800 v. chr. bis 1595 v. Chr.) (vgl. Stubbe, Hannes: Formen der Trauer, Berlin, Dietrich Reimer Verlag Berlin, 1985). Damals war es üblich, dass Scharen von klagenden Menschen, hauptsächlich Frauen, an Trauerzügen teilnahmen (auch Männer gab es sicher, Aufzeichnungen belegen dies aber nicht). Dabei wurde lauthals nach außen geklagt, in aller Öffentlichkeit, ohne Scham und ohne Hemmungen. Heute gibt es noch vereinzelt in sizilianischen Bergdörfern oder kleinen Orten in Rumänien die Kultur der Klageweiber, jedoch sinkt die Nachfrage und auch der Beruf ist nicht mehr verbreitet.

Eine Frage, die sich mir mit der Auseinandersetzung allerdings am häufigsten stellte, war: Weshalb um eine fremde Person klagen? Warum sich immer wieder mit Trauer konfrontieren und immer wieder Angehörigen beim Leiden zusehen? Innerhalb unserer Projektgruppe beschlossen wir also, ein Experiment zu machen und dem nachzugehen. Wir besuchten die Trauerfeier einer fremden Person. Ohne persönliche Informationen zu kennen, aber natürlich mit der Absicherung, dass es eine öffentliche Trauerfeier wäre, die es uns gestattet teilzunehmen. Wichtig war uns dabei, die Teilnehmenden weder zu stören, noch in die Trauerfeier einzugreifen oder auf uns aufmerksam zu machen, denn Fremde auf einer Trauerfeier kommen nicht so oft vor.

Wir wussten nicht, was uns erwartet, stellten uns aber auf einen bedrückenden Tag ein. In einer kalten Kirche sitzend, schwarz gekleidet, traurige Lieder singend und Menschen leidend sehen. In einer kalten Kirche saßen wir zwar wirklich, doch das (in unserem Fall) stille Beklagen einer fremden Person fühlte sich nicht so bedrückend an, wie wir dachten. Als „rührend“ würde ich es eher bezeichnen. Wir hörten der Predigt zu, der Lebensgeschichte eines Menschen, den wir niemals gekannt haben und ich selbst ertappte mich beim Schmunzeln, als ein selbstkomponiertes lustiges Lied der verstorbenen Person abgespielt wurde. Und auch beim Liedersingen entwickelte sich mein unsicheres Mitmurmeln zu einem normal lauten Gesang, der mit dem aller Anderen mitschwang.

Erst als ich beim letzten Lied und dem damit verbundenen „Totenzug“ hinausging und einen Blick auf die trauernden Angehörigen erhaschte, bekam ich einen Kloß im Hals. Ich konnte leises Schluchzen hören und sehen, wie sich Menschen in den Armen hielten. Andere gingen mit gesenktem Kopf, eine Scham des Weinens? Der Zug entfernte sich und wir verließen die Kirche, weg von der trauernden Menschengruppe, nachdenklich.

Etwas hatte sich verändert. Ich glaube es war gut, dort gewesen zu sein. Im Gegensatz zu Klageweibern zwar eine stille Anteilnahme, aber trotzdem: Anteilnahme. Wir waren da und haben uns von einem Menschen verabschiedet und ihn be“weint“. Selbst könnte ich das wohl nicht regelmässig machen. Aber ich habe das Gefühl, nun etwas mehr zu verstehen, worum es beim Klagen um eine mir unbekannte Person geht. 

Quellen:

Stubbe, Hannes: Formen der Trauer, Berlin, Dietrich Reimer Verlag Berlin, 1985

Barbu, Mircea: Der Tod ist ihr Hobby: Die Frauen, die auf fremden Beerdigungen weinen, 03.09.2019, https://www.vice.com/de/article/bjqbxq/der-tod-ist-ihr-hobby-die-frauen-die-auf-fremden-beerdigungen-weinen

NewFinance Redaktion: Die Tradition lebt: Die letzten Klageweiber in Rumänien, 08.04.2021, https://magazin.dela.de/die-tradition-lebt-die-letzten-klageweiber-in-rumaenien/

Hucal, Sarah: Professionelles Trauern – ein altes Ritual in Griechenland, 15.11.2020, https://www.dw.com/de/volkstrauertag-frauen-trauern-griechenland-klageweiber-moirologie/a-55590388

EmmaLife: Totenkulte | Ägypten: Klageweiber und muslimische Trauerrituale, 28.07.2021, https://blog.emmalife.ch/totenkulte-aegypten-klageweiber-und-muslimische-trauerrituale