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Wenn Worte nicht mehr helfen

PSYCHISCHE PROZESSE DURCH BILDNERISCHE MITTEL DARSTELLEN UND VERARBEITEN

Vincent Morcinek / Kerstin Grießhaber / Sarah Steingrüber

In Ihrer Vorlesung „Einführung in die pädagogische Psychologie des Lernens und Lehrens 2020“ definiert Dr. Bärbel Kracke, den Begriff Emotion als Oberbegriff für Affekt und Gefühl, wobei Affekt eine heftige kurzzeitige Emotion darstellt und Gefühl als subjektiver Aspekt von Emotion und Stimmung eher eine weniger heftige, aber länger andauernde Emotion beschreibt.

In Ihrem Skript führt sie weiter aus, dass Emotionen mehrdimensionale Konstrukte seien, die aus affektiven, expressiven, physiologischen, kognitiven und motivationalen Komponenten bestehen. Weinen oder Crying kann somit als Ausdruck einer heftigen, kurzzeitigen Emotion verstanden werden.

Wild und Möller definieren im Lehrbuch für Pädagogische Psychologie Emotionen als innere psychische Prozesse. Charakteristisch sei vor allem ihr “gefühlter” Kern, Emotionen spürt man. „Jede Emotion ist durch ein für sie typisches psychisches Erleben gekennzeichnet. Dies wird auch als der „affektive Kern“ einer Emotion bezeichnet. Affektives Erleben ist notwendig und hinreichend für eine Emotion. Die meisten Emotionen lassen sich recht eindeutig entlang der Dimension Valenz in „positiv“ vs. „negativ“ einordnen. “Emotionen haben einen stark wertenden Charakter, sie sind Signalgeber dafür, wie angenehm oder unangenehm eine aktuelle Situation empfunden wird.“ (Wild et.al., 2009, S.202)

Um diese Emotionen genauer zu verstehen, helfen oft Psychotherapien. Die Kunsttherapie ist ein Teilbereich der Psychoanalyse, in dem man sich auf die Arbeit mit gestalterischen Mitteln fokussiert. Das findet in einem geschützten Rahmen statt und meistens nur zwischen Klienten und Psychologen und Psychologinnen oder Sozialarbeiter*Innen. Dabei kann man alltägliche und psychische Probleme, welche man nicht mehr mit Worten fassen und definieren kann, ausdrücken. Es geht darum, eventuelle Lösungen für diese zu finden. Meistens fällt es Menschen, die sich nicht mehr mit Worten ausdrücken können, einfacher sich beim Malen und Gestalten auszudrücken. Vor allem Kindern und Jugendlichen kann das helfen. 

Bei der Kunsttherapie entstehen auch häufig Motive vom Weinen, von Tränen und von Leidenden. “Crying” ist ein häufiges Motiv in der Kunstgeschichte mit einer langen Tradition. Von den Tränen des “Young Girl Crying” von Pietro Antonio Rotari über Picasso’s weinende “Weeping Woman” bis hin zu modernen Werken, die die Emotion auf abstrakte oder surrealistische Weise darstellen. Immer wieder haben Künstler versucht, Crying und die damit verbundenen Emotionen in ihren kreativen Arbeiten zu erfassen. Oft bedienen sie sich dabei kunsthistorisch überlieferten Stilmitteln, um dem Betrachter gezielt zu emotionalen Reaktionen zu treiben. Die Kunst ist somit ein wichtiger Spiegel der menschlichen Gefühlswelt und zeigt auf beeindruckende Weise, wie universell und zeitlos die Emotion des Crying ist.

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When words no longer help: A self-experiment

Image or Performance?

Art therapy helps us to understand and depict psychological processes. It is often used when you do not know more and cannot express your problems in words. 

In our work on this topic, we started a self-experiment:

What does crying look like for us?

What do we feel when we cry and how can we express our feelings?

During my self-experiment, two snapshots of my drawing were taken. While I described the former as more excited and dynamic, and the latter as calmer, I noticed in the following discourse that the Institute determined it differently.

What brings us to these different descriptions?

The institute could only look and analyse the two static images and drew its conclusions from the observation of these. 

However, I could still feel the movements that led to the two pictures.

The first picture was created by wild and fast movements and the second by calm and relaxing strokes over the previous painting.

So I remembered the performative gestures during the painting and therefore drew different conclusions from my works.

In art therapy, is the process also important to the result of the expression of feelings? 

Are performative processes during painting equally important and relevant for art therapy?

For a sufficient and in-depth analysis of the psychic processes, both are probably balanced. One could even say that the behavior before painting should also be included in the analysis.

This allows you to better understand the person’s feelings.

Expressing and portraying my own feelings was a new and interesting experience for me. I had to deal with my feelings, which I usually tend to suppress in part.

While words could not have described what I was feeling at that moment, the pictures could.