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KITTY THERAPY

Jeder, der eine Katze hat, kann bestätigen, dass diese kleinen felligen Tiere auf Emotionen reagieren. Katzen sind sensible Tiere mit einem guten Einfühlungsvermögen gegenüber ihrer Menschen. Kummer, Trauer oder Krankheit spürt euer Liebling und reagiert darauf mit Aufmerksamkeit und Zuneigung. Der psychologische Vorgang dieser Tiere ist schwer nachzuvollziehen, allerdings ist es vorstellbar, dass das Tier eine Veränderung eures Verhaltens wahrnimmt und es möglicherweise auch auf sie, wie eine Art Hilferuf wirkt, wenn ihr weint und entsprechende Geräusche dazu von euch gebt. Dabei ist dem Tier der Hintergrund eurer Tränen unbekannt, euer Geschlecht egal und vor allem kennt es keine sozialen Konstruktionen, die es als unangebracht darlegen würde. Die Katze reagiert nur aufgrund ihrer Zuneigung zu dir.

Beispiele:

In einem Seniorenheim in den USA konnte eine Katze den Tod spüren und erahnen. Sie legte sich zu den Senioren, bevor diese wenige Stunden später verstarben. Ein weiteres Beispiel sind Studien, in denen Personen untersucht wurden, die beispielsweise an Krankheiten litten oder sich in einem Trennungsprozess befanden. Jene von ihnen, die Katzenbesitzer waren, mussten weniger Medikamente zu sich nehmen und seltener Therapeuten aufsuchen.

Laut einer Statistik von 2022 nahm jeder Siebte, der über 23 Tausend Befragten, zur Verbesserung seiner Gesundheit ein Medikament gegen Stress oder Depressionen. (https://www.ipsos.com/de-de/jeder-zweite-deutsche-fuhlt-sich-gestresst-und-traurig)

Auch beim emotionalen Weinen werden besonders viele Stresshormone ausgeschüttet. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Katzen eine beruhigende Wirkung auf stressbedingte Symptome, Depressionen und hohen Blutdruck haben. Diese beruhigende Wirkung wird beim Menschen durch das Streicheln der Katze und dem damit einhergehenden Schnurren herbeigeführt. Der Stresspegel sinkt und es können vermehrt Glückshormone ausgeschüttet werden. Zusätzlich wird auch das Herz-Kreislauf-System entlastet. (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3317329/). 

Die Frage ist hierbei allerdings: WARUM? Warum lindert das Tier in diesem Moment den Schmerz? Aus eigenem Empfinden würde ich sagen, dass es eben genau daran liegt, dass es, wenn es von der Katze kommt, wahrhaftige Zuneigung ist. Es erscheint als ein wahrer Liebesbeweis, wenn die Katze im Moment tiefster Trauer zu dir kommt und sich an dich schmiegt und dir volle Aufmerksamkeit zeigt. Man bekommt genau das, nach dem man sich in solch einem Moment sehnt, Zuneigung. Deine Situation/ Emotion wird gesehen und dir wird emotionaler Beistand von der Katze geschenkt. Das Tier versucht, dir zu helfen und deinen Schmerz zu lindern, ohne dabei passende oder falsche Worte zu finden oder dich aufzumuntern, sondern einfach, dir seine Liebe zu geben. Eine Katze lässt sich nicht zu Zuneigung zwingen. Es ist daher IMMER echt! 

In der Regel weine ich gerade in solchen Momenten noch stärker. Es ist dann eine Mischung aus Freudentränen voller Liebe und Glück, dieses Tier an meiner Seite zu haben und dem Loslassen all meiner Emotionen, da ich nicht verurteilt werden kann, aber dennoch Beistand bekomme. Eine Katze kann also für weniger Tränen sorgen, aber auch dafür, emotionalen Ballast freizulassen. Alles ganz ohne Scharm oder Verurteilung. 

Mit einer Katze aufzuwachsen, kann dem Kind in seiner Entwicklung einiges erleichtern. Sozialer Druck, Ängste oder Selbstzweifel können mittels eines Haustieres verbessert werden. Zum einen lernt das Kind, Verantwortung für sein Tier zu übernehmen, wodurch sich die Katze mittels Zuneigung und schnurren erkenntlich zeigt. Ein Konstrukt, das auf das spätere Leben anwendbar ist. Des Weiteren kann das Tier ein beständiger, sensibler Partner für ein Kind sein. Es bietet Stabilität und sorgt dafür, dass sich das Kind nicht allein gelassen fühlt. Natürlich kann der Aspekt von emotionsunabhängigen, also Reflextränen, auch betrachtet werden. Besitzt ein Kind eine Katze, dann stärkt diese das Immunsystem und das Risiko von Krankheiten und Allergien wird gesenkt. Dadurch werden auch die damit verbundenen Tränen vermieden. Ein Argument, welches ich nur bestätigen kann. (https://www.kinderaerzte-im-netz.de/news-archiv/meldung/article/verringert-kontakt-zu-vielen-haustieren-in-der-fruehen-kindheit-das-spaetere-allergierisiko/)

Im Erwachsenenalter setzt sich das Prinzip fort. Wir haben etwas, das umsorgt werden muss und uns das Gefühl gibt, gebraucht zu werden. Es ist einfach eine andere Verbindung und Kommunikation als von Mensch zu Mensch. Katzen werden deshalb auch mit Erfolg als Therapietier eingesetzt. Es gibt auch Anti-Depressions-Musik, bei der einem volle 15 Stunden Katzengeräusche geboten werden.

Übrigens können Katzen auch weinen, allerdings nur zur Befeuchtung oder Reinigung ihrer Augen. Emotionales Weinen ist keine natürliche Kommunikationsart des Tieres. Allerdings gehört, wie beim Menschen auch, die Körpersprache zum Prozess des Weinens dazu. Wahrscheinlich kann die Katze deshalb spüren, dass es uns schlecht geht, denn auch sie nutzen Körpersprache, um Emotionen auszudrücken. Faszinierend ist auch, dass Katzen untereinander kaum akustisch kommunizieren, sondern dies nur in Kontakt mit dem Menschen tun. Das eignen sie sich an, da wir mit ihnen sprechen und nicht nur über Körpersprache agieren. Deshalb miauen sie, auch wenn sie uns ihre Bedürfnisse mitteilen wollen, also aus einem Indiz, dass sie die Geräusche und das Schluchzten beim Weinen mit der Zeit deuten lernen, ungefähr so, wie sie auf ihren Namen hören. Man könnte dann darüber philosophieren, ob Katzen die emotionalere Besitzer haben, besser auf deren Tränen reagieren oder aufgrund des häufigen Weinens weniger, da es zu einer alltäglichen Stimmung des Menschen wird.

Ein Haustier zu haben, macht einfach glücklich und steigert die Lebensqualität. Ich könnte nicht ohne meine Katzen leben. Selbst wenn sich alles verändert, sind sie ein beständiger Teil meines Lebens, der mir Halt und emotionale Unterstützung gibt und mich zum Lachen und Lieben bringt. 

https://wamiz.de/katze/ratgeber/23723/trauer-und-traenen-koennen-katzen-weinen/amp

https://blog.shelta.tasso.net/katzen-und-ihre-therapeutische-wirkung-auf-den-menschen/

Video: Kitten Therapy: The Prescription for Stress:  https://youtu.be/35T8wtmTbVg