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Sad Clowns

Das Sad Clown Paradox beschreibt ist Phänomen, welches Menschen, die als Comedians oder Entertainer auf der Bühne stehen und andere zum Lachen bringen, jedoch selbst meist an psychischen Erkrankungen leiden oder oft mit negativen Gefühlen zu kämpfen haben beschreibt. Nach einer Studie von 1975 vom Psychotherapeuten Samuel Janus in der er und seine Kolleg*innen 69 erfolgreiche und berühmte Comedians befragt hat, haben die meisten Befragten einen überdurchschnittlichen IQ, erleben jedoch auch häufige negative Emotionen, Anxiety oder Depressionen. Humor kann in schwierigen Lebenslagen helfen, für Zuschauer*innen und den Comedian. Selbstmissbiligender Humor hingegen kann ein Risikofaktor für die mentale Gesundheit sein.

Sad Clowns sind ein Phänomen der Popkultur, damit ist nicht das oben beschriebene Paradox gemeint, sondern buchstäblich die traurige Clownsfiguren, Krusty the Clown von den Simpson oder der Joker usw. 

Bei meiner Recherche bin ich auf Puddles aufmerksam geworden. Puddles ist ein trauriger Clown, der nicht vorgibt glücklich zu sein, er will sein Publikum nicht zum Lachen bringen. Er zelebriert das traurig sein, das Weinen und all die negativen Emotionen die damit einhergehen. Seine Show heißt »Puddles Pity Party«, in dieser performt er auf der Bühne indem er Cover von berühmten Lieder singt, ohne dabei zwischendurch zu sprechen. Er transportiert alles, was er sagen möchte, durch seine Geste und Mimik. Puddles hat eine große Fangemeinde, beim Durchscrollen der Kommentare unter seinen Youtube Videos sind mir zahlreiche Kommentare aufgefallen, in den Menschen beschreiben, dass sie seit Jahren nicht weinen können und nun durch Puddles bestimmte Emotionen getriggert wurden, die sie weinen ließen.

Ich frage mich, warum diese Menschen bei einem traurigen Clown, der ein Cover von Halleluja singt, seit Jahren das erste Mal wieder richtig weinen können, selbst bei einschneidenden traumatischen Erlebnissen die Tränen zurückgeblieben sind, aber jetzt alles aus ihnen herausbricht. Viele beschreiben, dass Puddles für sie einen Raum erschafft, in dem es okay ist, traurig zu sein, in dem man sich nicht für seine Tränen schämen muss. Er habe etwas sehr pures und ehrliches und verbindet sich so mit dem Publikum in einer Weise, wie viele sich nicht mit ihren eigenen negativen Gefühlen verbinden können.